Drehungen im Yoga

Drehungen

Drehungen sind Bestandteil fast jeder Yogastunde. Die Drehung findet in der Wirbelsäule statt. Jeder einzelne Wirbel rotiert je nach Möglichkeit so weit es die Bänder, Sehnen, Faszien und Muskeln zulassen. Dabei können Drehungen sowohl in der Rückenlage, Bauchlage, Sitzen und im Stand durchgeführt werden. Und jedes Mal wird ein anderer Bereich der Wirbelsäule angesprochen.

Wird im Liegen der obere Rücken fixiert, der gesamte Schultergürtel liegt also am Boden, so findet die Drehung im unteren Rücken statt. Im Sitzen ist das Becken, somit der untere Teil der Wirbelsäule fixiert und die Drehung findet im oberen Rücken statt. Im Stand ist es dann möglich die gesamte Wirbelsäule zu drehen.

TeilnehmerInnen, die an einer Yogastunde mit vielen Drehungen teilgenommen haben, stellen fest, dass sie vollkommen erfrischt und mit guter Laune nach Hause gehen. Woran liegt das?

Jedem einzelnen Wirbel können Organe, Körperteile und somit auch Krankheiten und Einschränkungen zugeordnet werden. Arbeitet man also, wie hier in den Drehungen, an der Wirbelsäule, so nimmt man Einfluss auf die Organe und Körperteile und kann so auf Krankheiten und Einschränkungen einwirken.

Schauen wir uns zunächst die Wirbelsäule an:

Sie besteht aus 24 beweglichen Wirbeln, die durch Bandscheiben untereinander gedämpft werden. Verbunden sind die Wirbel mit Sehnen, Bändern und kleinen Muskeln, die es ermöglichen, dass die einzelnen Wirbel sich bewegen können und so Bewegungen im Oberkörper stattfinden kann. Die Wirbelsäule steht im Körper aufrecht und ist leicht gewellt. Dadurch können Stauchungen z.B. durch Sprünge abgefedert werden.

Vereinfacht ausgedrückt sehen die Wirbel an sich eher aus wie ein Ring mit seitlichen Auswüchsen. Durch die Anordnung der Wirbel übereinander entsteht so ein Kanal. Neben dem Rückenmark verlaufen dort die Nerven vom Gehirn zu den einzelnen Organen.

Mit der Zeit und bei zu wenig oder einseitiger Bewegung „verschleißen“ allmählich die Bandscheiben. Sie werden dünner und irgendwann reiben im schlimmsten Fall die Wirbel aneinander. Das führt dann dazu, dass die Nerven, die aus der Wirbelsäule zu den Organen führen in ihrer Funktion gestört werden und die Organe irgendwann nicht mehr richtig arbeiten können.

Wie wirken sich die Drehungen auf die Wirbelsäule mit ihren Bestandteilen aus?

Nun: dreht sich die Wirbelsäule, werden dabei die einzelnen Wirbel ein wenig auseinander gezogen. Dabei kommt wieder mehr Flüssigkeit an die Bandscheiben und sie werden allmählich wieder etwas dicker. Durch ein dynamisches Üben, also Drehung in der Bewegung, passiert also das Gleiche, als wenn man einen Schwamm unter Wasser immer wieder zusammendrückt und wieder loslässt. Er nimmt langsam immer mehr Wasser auf. Genau das passiert in der Drehung mit den Bandscheiben.

Gleichzeitig werden die Bänder, Sehnen, Faszien und Muskeln an der gesamten Wirbelsäule gedehnt. Sie werden immer flexibler und stärker. Die Muskulatur wird besser mit Sauerstoff versorgt. Außerdem werden in der Drehung die inneren Organe massiert, vor allem die Leber und die Nieren. Dadurch findet eine erhöhte Entgiftung statt und die Verdauung wird angeregt. Daher sollte man nach einer solchen Yogastunde genügend Wasser trinken.

Die gesunde Wirbelsäule hält den Körper aufrecht. Energetisch betrachtet, laufen die drei größten Energiekanäle an der Wirbelsäule entlang. Die Chakren liegen auf der Wirbelsäule. Mit anderen Worten: Gerade mit den Drehungen im Yoga werden sämtliche Energien angesprochen und ausgeglichen. Drehungen gehen immer über die Mitte des Körpers. Es beeinflusst ganz besonders das Sonnengeflecht und das Manipura Chakra. Dieses wird auch als Zentrum der Lebensenergie bezeichnet.

Ebenso aktivieren Drehungen den Sympathikus (im Gegensatz zum Parasympathikus – zusammen das vegetative Nervensystem). Der Sympatikus aktiviert den Körper und bereitet ihn auf Aktivitäten vor. Im Gegensatz zum Parasympatikus, der den Körper zur Ruhe kommen lässt.

Im Yogaunterricht mit Drehungen im Mittelpunkt werden also viele Zustände ausgeglichen, die im Alltag vernachlässigt werden. Die Muskulatur verkürzt sich. Sie hält nicht mehr richtig. Rückenschmerzen in den verschiedenen Bereichen entstehen.

Was muss bei Drehungen um Unterricht beachtet werden?

Die Wirbelsäule sollte so aufrecht wie möglich gehalten werden. Nur dann haben die einzelnen Wirbel die Möglichkeit sich so weit wie möglich zu bewegen. Ganz besonders wenn man im Sitzen dreht.

Die Drehung sollte auf keinen Fall zu weit gehen. Es sollten nie Schmerzen entstehen. Am besten man tastet sich langsam an die maximale Drehung heran und spürt dabei in den Körper hinein. Ein Wettstreit und Vergleich führt nur zu Verletzungen.

Drehungen sollten immer zu beiden Seiten geübt werden. Die Seiten werden gedehnt, auch die kleine Muskulatur an der Wirbelsäule. Vernachlässigt man eine Seite, verkürzen sich dort allmählich die Muskeln, die Faszien verfilzen.

Wichtig ist, dass der Körper für die Drehung aufgewärmt wird. Geht man also in eine asana und hält für eine Zeit, dann bereitet man den Körper mit dynamischen Drehungen vor. Erst sanft, dann immer intensiver. Zum Schluss nimmt man die Haltung in der dann möglichen maximalen Drehung ein.

Jede intensive Drehung sollte immer mit einer sog. „geraden“ Übung ausgeglichen werden, also eine einfache Vor-/ oder Rückbeuge, eine dynamische Schulterbrücke oder apanasana.

So kann dann jedeR die Vorzüge der Drehungen genießen. JedeR spürt die neue Energie, den Tatendrang. Man hat Stress abgebaut und das innere Gleichgewicht wieder hergestellt.

Drehungen findest du in meinem Video. Bestellst du meinen newsletter, sage ich jedes Mal Bescheid, wenn ich ein neues Video veröffentliche.

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