Fasten im Alter

Wir stecken immer noch mitten in der Fastenzeit. Und Fasten ist sowieso in aller Munde. Denn wir merken, dass uns meist die Bewegung fehlt und das bei „gutem“ Essen.

Aber auch vor allem im Alter ist es ganz besonders wichtig, sich über das Fasten Gedanken zu machen. Denn es ist mittlerweile erwiesen, dass Fasten – in welcher Form auch immer – den Körper schneller erneuert und das Leben verlängert.

Was passiert beim Fasten?

Je älter wir werden, umso mehr Schlacken und defekte Zellen sammeln sich im Körper an. Was in jungen Jahren einfach verarbeitet und ausgeschieden wurde, funktioniert nicht mehr so gut. Da ist es für den Körper einfacher, das alles irgendwo zu speichern. Denn er wird ja weiterhin gut versorgt durch die täglich Nahrungsaufnahme.

Verzichten wir aber nun auf Nahrung, ist unser Körper irgendwann dazu angehalten, sich aus sich selbst zu ernähren.

Das nennt man Autophagie (griechisch: sich selbst fressen). Das heißt: ist der Körper in dieser Phase, dann frisst er alles was krank, alt und defekt ist und erneuert sich daraus.

Es findet quasi ein Recycling statt. Altes und Defektes wird abgebaut und wiederverwertet. Oder auch ausgeschieden.

Außerdem hat man festgestellt, dass durch das Fasten die Enden der Zell-DNA, (Telomere) sich langsamer verkürzen als sonst im Alter üblich. Die Zellen bleiben länger gesund und auch jung. Ja – wir bleiben länger gesund und jung!

Die Vorteile des Fastens

Liest man das Vorangegangene liegen schon einige Vorteile auf der Hand. Das Leben wird auf eine natürliche und gesunde Weise verlängert.

Es gibt mittlerweile viele Untersuchungen zum Thema. Eine sehr lange Liste von Krankheiten, die man durch fasten positiv beeinflussen kann, ist bekannt.

Zunächst denkt man ans Abnehmen. Schließlich isst man ja nichts. Und tatsächlich ist es so, dass insbesondere übergewichtige Menschen viel einfacher durch das Fasten an Gewicht verlieren können, als durch andere Diäten. Denn es werden vor allem die Fettreserven abgebaut, wenn man sich in dieser Zeit ausreichend bewegt.

Und gerade auch Krankheiten, die Übergewichtige betreffen, können durch das Fasten reduziert werden. Dazu gehören der Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zu hoher Cholesterinspiegel und Diabetes.

Die Gefäßgesundheit verbessert sich. Dadurch wird das Risiko an Demenz oder Krebs zu erkranken erheblich gesenkt. Ebenso die Entzündungsparameter im Blut. Auch chronische Erkrankungen können geheilt werden oder treten erst gar nicht auf.

Der erhöhte Stoffwechselprozess während des Fastens sorgt für angenehme Nebeneffekte. Denn du kannst besser schlafen. Auch deine Ausdauer wird gesteigert. Du wirst entspannter und konzentrierter – eben auch, weil du gesünder bist.

Du genießt einfach eine höhere Lebensqualität.

Fastenarten

Nun gibt es die verschiedensten Möglichkeiten des Fastens. Ich werde hier nur die bekanntesten auflisten. Es gibt allerdings noch unzählige andere Möglichkeiten zu fasten.

In den letzten Jahren wurde sehr viel über das Intervallfasten geredet. Auch da gibt es verschiedene Fastenarten.

16:8 Fasten

Die bekannteste und auch einfachste Art. Das heißt, du ist nur an 8 Stunden am Tag und fastest du restlichen 16 Stunden. Das hört sich etwas sehr lange an. 16 Stunden nichts essen! Aber vergiss nicht: auch wenn du schläfst, fastest du. Je nach Typ lässt du dabei entweder das Frühstück oder das Abendbrot aus. Auch wenn es anfangs vielleicht schwer fällt, mit der Zeit gewöhnt man sich daran.

Wichtig ist, dass du deinem Körper immer eine Essenspause von mindestens 12 Stunden gönnst. Dann geht er in die Selbstversorgung über und erneuert sich, wie oben beschrieben.

Natürlich achtest du darauf (eigentlich ja immer) das du mit deiner Nahrung genügend Nährstoffe aufnimmst. Das erreichst du am besten durch frische Lebensmittel, am liebsten dabei noch in Bio-Qualität.

5:2 Fasten

Dies ist eine ähnliche Methode. An fünf Tagen isst du, an zwei Tagen fastest du. Wie du diese Tage aufteilst, ist dir überlassen.

Das fällt vielen schon etwas schwerer. Denn einen ganzen Tag oder zwei hintereinander nichts zu essen, kann einigen Probleme bereiten.

Aber auch das ist typbedingt. Es ist auf jeden Fall wert, es einmal auszutesten.

Buchinger-Methode

Der Arzt Otto Buchinger (1978-1966) hatte eine Methode entwickelt, bei der über fünf Tage oder auch länger nur Wasser, klare Gemüsebrühe und verdünnte Säfte getrunken werden dürfen. Dazu eventuell auch Süßmolke.

So kann man sich ggf. „satt trinken“. Dazu nimmt man in einem sehr begrenzten Umfang auch Kalorien, Vitamine und andere Nährstoffe zu sich.

Heilfasten

Das ist die Art zu fasten, bei der man nur Wasser und Tee trinkt. Man nimmt also keine Kalorien etc. auf. Durch das viele Trinken stellt der Körper sich sehr schnell auf die Eigenversorgung um. Die Reinigung und Erneuerung ist dabei sehr intensiv.

Diese Fastenart sollte man nicht länger als zwei Wochen durchführen. Dann sind die Nährstoffdepots im Körper aufgebraucht und es kommt zu Mangelerscheinungen.

Was ist beim Fasten zu beachten?

Das wunderbare Thema der Darmreinigung ist bei jeder Fastenmethode von großer Bedeutung. Im Laufe der Zeit sammeln sich in unserem Dickdarm Abfallprodukte an, die nicht ausgeschieden werden. Sie verfestigen sich und lagern sich in den Falten des Darms ab. Mit dem normalen Stuhlgang werden sie nicht erreicht.

Besonders in der ersten Woche des Fastens werden dann also Techniken angewandt, die dieses Problem lösen. Bekannt ist das „Glaubern“. Dabei löst du Glaubersalz in lauwarmem Wasser auf und trinkst es. Dazu solltest du mindestens noch ein Liter Wasser trinken. Das ist sehr wichtig, weil dadurch der Darm gespült wird. Überflüssige Bestandteile werden ausgespült.

Es gibt ähnliche Salze mit gleicher Wirkung. Leider verträgt nicht jeder diese Methode. Daher ist eine sehr gute Alternative der Einlauf. Auch wenn es erst einmal ein unangenehmes Thema ist. Aber mit ein wenig Übung und tatsächlich auch Gewohnheit, klappt es mit dem Einlauf sehr gut. Das einzuführende Ende sollte dabei lang genug sein, damit das Wasser weit in den Darm hinein fließen kann. Die Wirkung tritt sofort ein. Die Darmreinigung wird so nicht zu einer Tagesaufgabe…

Fastest du länger vergrößern sich die Abstände zwischen den Anwendungen. Finden sie in der ersten Woche noch jeden 2. Tag statt, reicht es danach einmal wöchentlich oder bei Bedarf.

Trinken

Auch das ist ein ganz wichtiges Thema. Der Körper entgiftet in der Fastenzeit. Damit er dir Gift auch ausscheiden kann, sollte genug Flüssigkeit durch den Körper fließen, um den Giften ein Transportmittel zu geben.

Dazu habe ich einen ausführlicheren Blog geschrieben.

Du kannst ihn hier nachlesen.

Nährstoffe während des Fastens

Viele machen sich darüber Gedanken, dass man zu wenig Vitamine und andere Nährstoffe im Körper hat, wenn man fastet.

Dehnt man allerdings insbesondere das Heilfasten nicht zu lange aus, besteht diese Gefahr nicht.

Der Körper stellt sich ja auf die Selbstversorgung um. Dabei fährt es seinen Bedarf automatisch herunter, so dass weniger Nährstoffe nötig sind. Dazu hat er einige Depots aufgebaut, die ihn über eine längere Zeit versorgen.

Was du allerdings machen kannst, ist schon vor der Fastenzeit und direkt danach auf ausreichende Versorgung zu achten. Dann hält dein Körper über einen längeren Zeitraum das Fasten gut aus.

Solltest du generell an einem Nährstoffmangel leiden, dann macht eine Ergänzung Sinn. Du solltest sie nur nicht als Nahrungsmittel in Form von Säften und Smoothies zu dir nehmen. Damit würdest du den Stoffwechsel aus dem Fastenmodus herausholen.

Um Gifte und Metalle während des Fastens auszuschwemmen, kannst du Zeolith bzw. Bentonit einnehmen. Das bindet die Gifte und ist als Heilerde kein Nahrungsmittel.

Und nach dem Fasten?

Hast du mindestens eine Woche lang keine feste Nahrung zu dir genommen, braucht deine Verdauung etwas Zeit, sich wieder daran zu gewöhnen.

Das Fastenbrechen kannst du mit einem Bratapfel einleiten. Am nächsten Tag und ggf. in den darauffolgenden Tagen bereitest du dir Suppen mit Gemüseeinlagen zu. Auf jeden Fall sollte deine Nahrung gekocht und wenige Bestandteile haben. Übertreibe also nicht gleich, weil es so gut schmeckt!

Diese sogenannten Aufbautage sollen ungefähr 1/3 der Zeit aufmachen, die du auch gefastet hast. Bei 6 Fastentage also 2 Aufbautage.

Nach spätesten zwei Wochen kommst du dann in ein enormes Hochgefühl. Es ist kaum zu beschreiben. Aber alleine um es zu erleben, lohnt es sich zu fasten.

Und wieder einmal:

Glaube mir kein Wort! Teste es selber aus. (frei nach Buddha)

Ich wünsche dir eine wunderbare Fastenzeit. Alles Liebe und

namasté

Gaby

Die Informationen zu diesem Blog stammen aus meiner eigenen Erfahrung und aus Artikeln von Dr. Slaven Stekovic, Karl-Franzens-Universität Graz und „Zentrum Gesundheit“

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