Ajna Chakra – das 3. Auge

Ich muss zugeben: es fiel mir recht schwer über das Stirnchakra zu schreiben. Wie ich schon bei der Beschreibung des Halschakras sagte, werden die Chakren von unten nach oben immer feiner. Das Stirnchakra ist das 6. also vorletzte Hauptchakra. Noch feiner als das Halschakra – und für mich daher noch schwieriger zu beschreiben. Kaum fassbar.

Versuchen wir es.

Das Ajna Chakra ist also das sechste Hauptchakra und liegt ungefähr auf der Stirn zwischen den Augenbrauen. Wenn du deine Augen schließt und dort hinspürst, gibt es eine Gegend in diesem Bereich, die sich für dich dort genau richtig anfühlt. Da liegt dein Stirnchakra.

Jedes Chakra ist mit einer Drüse verbunden. In diesem Fall ist es die Hirnanhangdrüse, die Hypophyse. Das ist der kleine, erbsengroße Teil des Gehirns, der übergeordnet das gesamte Hormonsystem im Körper steuert.

Der Lotos am Stirnchakra hat 2 Blütenblätter. Sie zeigen zu den Seiten und berühren sich in der Mitte. Sie stehen für die gegensätzlichen Seiten in uns. Das Negative/das Positive, das Dunkle/das Helle, das Laute/das Leise usw. Die Farbe ist dunkelblau, indigoblau. Das Gegensätzliche vereint sich in der Mitte.

Das Chakra liegt also auf der Nasenwurzel. Dies ist ein besonderer Punkt im Körper. Dort berühren sich die Sinne: Sehsinn, Hörsinn, Geschmackssinn und Geruchssinn. An der Nasenwurzel enden auch die Hauptnadis (Meridiane) Ida, Pingila und Shushumna und vereinen sich. Die beiden Gehirnhälften enden an der Nasenwurzel. Ein wirklich bedeutungsvolles Chakra.

Das geöffnete Stirnchakra

Ajna bedeutet „wahrnehmen“. Über das Stirnchakra – auch 3. Auge genannt – schaust du nach innen und erkennst dein wahres Wesen. Du verbindest dich über dieses Chakra mit deinem Höheren Selbst. In dieser Verbindung weißt du genau, was für dich der richtige Weg ist.

Es kann nur in der Verbindung mit dem gesamten Chakrensystem geöffnet werden. Ich sagte schon bei der Beschreibung des Wurzelchakras, dass es wichtig ist, dieses zu öffnen. Nur so können die folgenden Chakren geöffnet werden. Die Energie kann von unten nach oben fließen. So kannst du dein Stirnchakra nur öffnen, wenn auch die unteren Chakren ausgeglichen sind.

Ist dein Ajna Chakra aktiv, eröffnet sich dir eine wunderbare Welt. Du entdeckst deine Intuition. Deine Seele. Das Analytische wird ausgeschaltet. Du beginnst die Welt „mit anderen Augen“ zu sehen. Mit deinen. Deine Gefühle treten in den Vordergrund. Ohne groß abwägen zu müssen, kannst du für dich die richtigen Entscheidungen treffen.

Im Stirnchakra werden alle Eindrücke als Energie aufgenommen. Sowohl die äußeren als auch die inneren. Sie werden dort vereint und geben dir den wahren Blick auf die Welt.

Mit einem geöffneten Stirnchakra bist du in der Lage Bilder zu visualisieren. Du hast eine große Phantasie. Du hast die Fähigkeit dir Situationen im Leben genau vorzustellen. So kannst du quasi Ereignisse vorhersagen. Dazu erkennst du die Zusammenhänge, dass alles mit allem verbunden ist. Menschen mit einem aktivierten Stirnchakra sind sehr empathisch. Sie spüren, ohne dass Worte nötig sind.

Das führt dazu, dass behauptet wird, Menschen seien hellsichtig oder könnten auch die Zukunft vorhersagen. Oder sich telepathisch austauschen.

Ist das Stirnchakra blockiert

Ein gestörtes Ajna Chakra wirkt sich auf verschiedenen Ebenen aus. Zunächst einmal schauen wir uns die körperliche Ebene an. Diese ist für uns leichter zu erfassen. Sie ist gröber.

Wie ich schon sagte, ist das Chakra mit den Sinnen verbunden. Entsprechend können dann auch die Einschränkungen und Krankheiten ausfallen. Das reicht von Hörproblemen über Sehstörungen bis hin zu Kopfschmerzen und Epilepsie. Ebenso gehören Schnupfen, Gedächtnisstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten. dazu.

Die andere ist die psychische Ebene. Menschen mit einem blockierten Stirnchakra fehlt die Verbindung zur eigenen Intuition. Alles muss messbar sein. Das Materielle steht im Vordergrund. Alles Tun ist verstandgesteuert. Kommen dann doch einmal die eigenen Gefühle hervor, können sie nicht damit umgehen. Sie fühlen sich verloren. Ihnen fehlt die vermeintliche Sicherheit. Sie können nur ganz schwer loslassen. Es fehlt das Vertrauen in die eigene Intuition.

Heute ist vor allem in der westlichen Welt der Weg zum eigenen Inneren Welt versperrt. Wir werden auf das Materielle und Erfassbare reduziert. Gefühle werden unterdrückt. Der Weg zum eigenen – kosmischen – Bewusstsein ist verbaut. Eine Innenschau findet nur äußerst selten statt. So passen wir besser in das System. Und das Stirnchakra verkümmert langsam.

Blockaden lösen

Wollen wir das Stirnchakra öffnen, so ist dies über Meditation möglich. Du kannst sie durch Atemübungen vorbereiten. Z.B. durch die wechselseitige Nasenatmung, nadi shodanam. Dabei fließt die feine Atemluft genau an der Nasenwurzel vorbei und berührt dabei deine Sinne. Auch eine Nasenwäsche mit lauwarmem Salzwasser fließt genau an deinem 3. Auge vorbei. Die Konzentration in der Meditation wandert hin zum 3. Auge. Und dort auf deine Intuition. Zu deiner eigenen inneren Welt. Da empfehle ich dir meine Vollmondmeditation im Januar 2022.

Selbstbeobachtung hilft auch dabei das Chakra zu aktivieren. Du schaust dir an, wie du dich im Alltag immer wieder entscheidest. Fällt es dir schwer dich schnell – aus dem Bauch heraus – zu entscheiden? Kannst du deine analytischen Gedanken loslassen und aus deinem Gefühl heraus entscheiden? Solche Beobachtungen und Verhaltensweisen unterstützen die Öffnung bzw. Aktivierung deines Ajna Chakras. Deine Seele weiß genau, was du brauchst. Sie äußert sich in deinen spontanen Entscheidungen.

Bei den unteren Chakren waren es bestimmte Lebensmittel, die die Aktivierung der Chakren unterstützen. In diesem Fall ist es der Verzicht auf Nahrung. Also Fasten. In jeder Form: Wasserfasten, Teefasten, Saftfasten und andere Formen des Fastens. Hast du schon einmal gefastet, erinnerst du dich bestimmt daran, dass man in der Zeit ohne Nahrung sehr viel sensibler wird. Man ist nicht mehr so dickhäutig und nimmt viel mehr wahr. Auch sich selbst. Ich erlebe es immer wieder, dass in der Fastenzeit sehr oft neue Impulse gesetzt werden. Das eigene Leben und Verhalten wird in Frage gestellt. Neue Pläne werden geschmiedet. Alles im Einklang mit dem emotionalen Zustand während des Fastens. Mit deinem inneren Selbst.

Natürlich unterstützt dich auch Yoga dabei. Zwei Aspekte habe ich ja bereits angesprochen: Die Atemübungen (pranayama) und die Meditation. Das körperliche Üben ist eher langsam und achtsam. Nur so kannst du dich tatsächlich wahrnehmen. Auch deinen Atem. Den verbindest du mit deiner Bewegung. Dadurch entsteht eine hohe Konzentration. Alle Chakren werden angesprochen, geöffnet und die Energie kann fließen. Sie fließt vom Wurzelchakra bis hinauf zum Stirnchakra und vereint sich dort mit der spirituellen Energie. So kommst du in Kontakt mit dir selbst.

Fassen wir zusammen:

  • Das Stirnchakra verbindet dich mit deinen Emotionen. Es ist die Verbindung zwischen dem göttlichen und deiner Seele. Aus diesem Zustand heraus triffst du für dich die richtigen Entscheidungen. Du bist empathisch, vorausschauend und sehr phantasievoll.

  • Eine Blockade des Ajna Chakras schränkt dich ein. Du entscheidest nur nach rationalen und materiellen Maßstäben. Das entspricht dir nicht. Dadurch fühlst du eingeschränkt. Es wirkt sich auf deine Sinne aus: nicht hören, nicht sehen, nicht fühlen, nicht denken.

  • Du öffnest dein 3. Auge durch Meditation, Atemübungen, Yoga und durch Fasten. Aus deinem Gefühl heraus findest du deinen Weg. Du lässt dein Innerstes entscheiden.

Nun siehst du vielleicht, dass es ziemlich schwierig ist, mit einem westlichen Erbe das Ajna Chakra zu beschreiben. Es fällt doch sehr schwer, die Mystik, Spiritualität und das kosmisches Bewusstsein zu beschreiben, wenn man es nie erlebt hat. Ja – das gebe ich zu. Durch den Yogaweg kommt man zwar immer wieder damit in Berührung. Aber unser Alltag holt uns doch regelmäßig zurück.

So lass uns doch gemeinsam versuchen, das 3. Auge zu öffnen und die Vorteile daraus zu genießen.

Namasté

Gaby

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